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Koprophagie /Kotfressen

Grundsätzlich kann man Koprophagie als natürliches Verhalten bei Hündinnen beobachten, die geworfen haben. In den ersten Tagen nach der Geburt der Welpen fressen sie die Ausscheidungen der Jungtiere aus dem Lager und dessen Umgebung. Bei Welpen scheint dieses Verhalten dem Aufbau der eigenen Darmflora zu dienen. Außerdem empfindet unser Hund die eigenen Ausscheidungen sowie die anderer Tiere nicht als übelriechend, sondern eher als "attraktiv". Dies ist auf flüchtige Fettsäuren zurückzuführen, die bei den bakteriellen Verdauungsprozessen entstehen und mit dem Kot ausgeschieden werden. Man erkennt also, daß Koprophagie ein ganz ursprüngliches Verhalten ist.

Des weiteren beobachtet man Koprophagie bei Hunden, die oft alleine sind und solchen, die sich ihrer sozialen Stellung im Familienverbund nicht bewusst sind. Hunde lernen sehr schnell, daß das Fressen ihres eigenen Kotes in Gegenwart des Besitzers dessen Unmut weckt. Sie bekommen auf diese Weise, was ihnen sonst fehlt: Aufmerksamkeit.

Neben diesen Aspekten gibt es auch einige Erkrankungen die zum "Kotfressen" führen können. Hierzu zählt die Pankreasinsuffizienz (=Bauchspeicheldrüsen-Unterfunktion).  Bedingt eine ungenügende Produktion von Verdauungsenzymen, wie Trypsin und Chymotrypsin für die Proteinspaltung, Lipasen für den Fettabbau und Amylase für die Kohlenhydratspaltung. Die Hunde sind heißhungrig und magern trotzdem stetig ab. Sie sind nicht in der Lage die Nährstoffe der Nahrung zu nutzen. Der Kot ist voluminös, breiig, graugelb und enthält unverdaute Nahrungspartikel.

Ein starker Wurmbefall kann die Verdauungsvorgänge eines Hundes erheblich stören und dadurch auslösender Faktor für Koprophagie sein.

 

Kotfressen ist eigentlich kein Problem des Hundes, sondern eher ein Problem des Besitzers, der es verständlicherweise ziemlich ekelhaft findet.

Eine parasitologische Kotuntersuchung sowie spezielle Tests zur Funktion der Bauchspeicheldrüse können eine ernsthafte Erkrankung ausschließen bzw. eine entsprechende Behandlung einleiten. Zusätzliche Vitamin/Mineralstoffgaben sowie eine kontinuierliche Umstellung auf ein ausgewogenes Alleinfutter können Abhilfe schaffen.

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